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"I see your face when I look at mine."

 Felix! 

Der selbe Anfang wie immer, die selben fünf Buchstaben, die mein Leben für immer verändert haben. Es ist nur ein Name, nur dein Name. Ein einfaches Wort, fünf winzige, aneinandergereihte Schriftzeichen, so wenig... 

Und diese Wut. Diese rasende, weltenverschlingende, brennende Wut, die durch meinen Körper lodert, mich in Flammen aufgehen lässt bei dem Gedanken, was du meinem kleinen Ich damals angetan hast. Die Bilder flackern vor meinen Augen, erst noch klein und unscharf, doch mit jeder Sekunde wird die Szene klarer, übersichtlicher. Das Zimmer ist dunkel. Rechts steht ein Regal mit allerlei Krimskrams. Daneben ein kleiner Schreibtisch. Darauf ein Laptop. Geöffnet. Ein Licht leuchtet. Blinkt rot. Mein Blick schweift weiter. Die Vorhänge sind bis auf einen winzigen Spalt zugezogen. Die Dunkelheit erfüllt fast das gesamte Zimmer, lediglich der kleine Lichtstreifen erhellt den Raum. Links neben der Tür steht ein kleiner Nachttisch. Daneben ein Bett. Auf dem Bett liegt ein winziger Körper. Klein, blass, zerbrechlich. Ein großer Körper, deiner, beugt sich über den kleinen, legt sich auf ihn. Ich sehe wie der schmale Brustkorb unter dem Gewicht deines Körpers kämpft, wie jeder Atemzug eine Qual wird. Der kleine Körper kämpft, er versucht verzweifelt zu entkommen. Deine Hände umschließen die winzigen Handgelenke, halten sie fest. 

Und plötzlich starren mich leere Augen an. Augen, in denen ein winziger Hoffnungsschimmer gerade erlischt. Augen, die mich anflehen zu helfen. Augen, die die Welt nicht mehr verstehen, Augen eines Kindes, dessen Seele gebrochen wurde. 

Ich schreie, brülle, tobe bis mir die Luft fehlt. Was tust du denn da? Merkst du nicht, was du dem kleinen Ding dort antust? Hör auf, hör doch endlich auf. Du bringst es um. Hör auf, ich bitte dich, hör doch bitte auf...
Ich falle auf die Knie, unfähig mich zu bewegen, unfähig, wegzusehen. Ich spüre jede Sekunde, jede kleinste Berührung. Spüre, wie Stück für Stück der Kinderseele verloren geht, wie du sie Sekunde für Sekunde mehr brichst. Ich spüre all das, erneut. 

Unfähig dem ganzen ein Ende zu setzen. Unfähig, mich selbst zu retten.

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