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Unsichtbar hinter mir ein Umhang aus Gefühlsabfäll'n, will ihn abhängen, abstreifen, abstell'n

"Fass mich nicht an. Ich will das nicht"
Meine Stimme klingt weinerlich, viel flehender als ich es eigentlich beabsichtigt hatte. Ich fühle mich schwach, würde mich am liebsten zusammen krümmen doch ich bleibe verkrampft stehen.
"Du bist meine Freundin, also kann ich mit dir schlafen wann ich das will, kapiert? Ich brauch dein scheiß Einverständnis dafür nicht, raff das mal." Seine Augen blitzen wütend, während er mir die Worte zuraunt und mich aufs Bett drückt.
Schnell winde ich mich aus seinem Griff und springe ungelenk auf. Panisch hechte ich Richtung Tür, doch er ist schneller. Er packt meine Hand und reißt mich so hart zurück, dass meine Schulter ein lautes Knacken von sich gibt. Wieder wirft er mich aufs Bett und holt aus. Ich schließe die Augen als Zentimeter neben mir seine Faust ins Kissen schlägt.
"Du bist ne dumme Bitch, was soll denn so eine Scheiße?" Spucketröpfchen sprenkeln mein Gesicht während er mich anfaucht. Er hat keine Ähnlichkeit mehr mit einem Mensch, er wirkt eher wie ein wildes Tier.
Ich schließe die Augen während er den Reißverschluss meiner Hose aufzieht und sich auf mich legt. Langsam werden meine Arme taub, meine Beine folgen. Ein trockenes Schluchzen bahnt sich seinen Weg aus meinem Mund. Langsam drehe ich mich zur Seite, kralle meine Finger in die Bettkante um mich von ihm los zu reißen. Doch dieses Mal komme ich nicht mehr dazu noch einen Versuch zu unternehmen. Er sieht meiner Finger schneller als ich aufspringen kann. Langsam breitet sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus, das mehr einer Grimasse gleicht und er drückt seine Lippen blitzschnell auf meine.
Bevor ich reagieren kann schließen sich seine Finger um meinen Hals und beginnen langsam zu drücken. Meine Augen weiten sich, flehend sehe ich ihn an, doch alles, was ich als Antwort bekomme ist ein weiteres Lächeln. Während er sich nimmt, was er will, verschwinde ich ein bisschen mehr aus meinem Körper.

5 Kommentare:

Yui hat gesagt…

Ich kann das verstehen, ich kenn deine Angst, ich fühl deinen Schmerz, ich weiß wie es ist Stück für Stück aus seinem Körper zu verschwinden. Mirjam, denk nicht eine Minute daran das du dich davon nicht lösen könntest.

mary hat gesagt…

entschuldige, 'Yui.Butterfly', was ist das bitte für ein Kommentar?
Mirjam bringt das irgendwie herzlich wenig, und ich weiß ja nicht, wie du es meinst, für mich klingt es triggernd, und das widert mich an.

Mirjam, ich hoffe, du weißt, dass er nicht Recht hat, dass er kein Recht hat darauf. Kannst du dich an das Plakat in meiner Küche erinnern? Ich weiß noch genau, wie du es gelesen hast. Denk daran und verstehe das: Dein Körper ist dein Eigen, niemand hat das Recht, ihn zu berühren, wenn er nicht deine Einverständnis hat. Selbst wenn diese Person dein Freund ist. Selbst wenn sie dein verdammter Ehemann wär. In keinem Falle hat auch nur irgendjemand das Recht dazu. Lass dir das nicht einreden. Du musst das nicht, Miri, wirklich. Ich würde dir so gern helfen, ich wär so gern bei dir, ich würde dir so gern die Angst nehmen und die Schmerzen und alles Schlechte..
Ich will dir Kraft schicken und Mut und Liebe und Willen und Hoffnung. Ich wünschte, ich könnte das

Tia hat gesagt…

Ich bin ja eigentlich strikt gegen Gewalt,
aber manche Leute,
die brauchen einfach eins in die Fresse.

Ich weiß nicht, welche Situation du da beschreibst. Ob sie Gegenwart oder Vergangenheit ist.
Oh Gott, ich wünsche mir, dass es längst geschehen ist. Dass dieser Mann "nur noch" eine schmutzige Erinnerung ist und du keine Angst mehr leben musst.

Ich denke an dich
Tia

N.† hat gesagt…

All die Worte, die ich dir schenken wollte, wurde ich hier schon von Mary und Tia erläutert. Aber ich möchte nicht schweigen. Am liebsten würde ich jetzt für dich laut schreien, natürlich kommt das zu spät, natürlich bringt dir das jetzt im nachhinein nichts und leider kriege ich so ein Mordsgeschreie einfach nicht mehr hin, aber für dich würde ich es versuchen. Ich will diesen Kerl seine Oberhand brechen, die er gegen dich anwendet. Ich hab zwar keine richtigen Muskeln, aber dafür würde mir welche antrainieren. Ich rede wirres Zeug, entschuldige. Ich will einfach nur das du weißt, dass ich an dich denke, und diesen Text nicht schweigsam an mir vorbeiziehen werde.

Tia hat gesagt…

Wir sind hier. Du bist nicht alleine.