Ich habe M letztens gesehen, als ich mit Luca in der Stadt war. Er ist mir entgegen gekommen, hat mich aber nicht gesehen. Er sah müde und kaputt aus, als hätte er nächtelang nicht geschlafen. In dem Moment hat er mir fast ein bisschen leid getan.
Ich habe nicht reagiert, nicht so wirklich. Mein Kopf hat reagiert, mein Körper auch, aber gespürt habe ich nichts mehr. Plötzlich war mein Körper wieder leer, plötzlich konnte ich den Schmerz hallen hören. Die Kälte kam wieder angeschlichen und hat mich schützend in die Arme geschlossen, während der kleine Funken zu einem lodernden Feuer wurde. Alles stand in Flammen, tötete die Kälte ab und ließ mich ausgekohlt und kaputt zurück.
Die ganzen Erinnerungen kamen wieder hoch, die Nächte, die wir uns gut verstanden, die Hoffnung, die Angst. Die Male, in denen er nett zu tun mir, ganz am Anfang. Er war zuvorkommend, beschützend. Nicht das Monster, zu dem er geworden ist. Er war nicht immer so. Er war mal gut. Ich weiß nur nicht, ab welchem Punkt er anders geworden ist. Ob es an mir lag.
Vielleicht war das alles auch nur mein Fehler. Vielleicht war ich ihm keine gute Freundin, nicht die, die er gebraucht hätte. Aber ich wollte ihn nie verletzen. Ich hätte ihn nie geschlagen oder verkauft.
Nicht so wie er.
Luca hat es kurz bemerkt, er hat gefragt, ob ich jemanden gesehen hätte. Habs verneint, die Blöße konnte ich mir nicht geben.
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