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I Want To Be A Poem

Sein Mund spricht die Wahrheit langsam aus, als könnte er sie doch noch zurück halten. Als die letzten Worte verklungen sind legt sich eine dunkle Stille über sein Gesicht. Sein ruhiges Atmen ist das einzige Geräusch welches die kalte Luft durch bricht, während seine Pupillen so groß werden, dass seine Augen schwarz und leer wirken.
Er dreht sich um, dreht mir den Rücken zu. Erst jetzt fallen mir seine hageren Beine auf, seine schmalen Schultern, die ihn müde und zerbrechlich aussehen lassen. Ich hebe die Hand, will ihn zurück halten. Möchte über seine kaputte Haut streichen, ihn in den Arm nehmen, ihm zeigen, dass das alles nicht vorbei ist, dass es sich lohnt ein letztes Mal wieder aufzustehen.
Mutlos lasse ich die Hand sinken, mit einem Schlag verlässt mich jegliche Kraft. Er dreht sich ein letztes Mal zu mir um und sieht mir in die Augen. Zeigt mir in ein paar Sekunden seinen Schmerz, legt ihn offen vor mich vor er sich kläglich jammernd krümmt.
Ich nehme seine Hand und umarme ihn, atme seinen Duft tief ein. Als er sich weg drehen möchte halte ich seine Hand fest während ein unsicheres Lächeln über meine Lippen huscht.
"Lass uns nochmal neu anfangen. Die Uhr auf Null stellen und es noch einmal versuchen."
Er erwidert mein Lächeln ausdruckslos, zeigt keinerlei Regung. Lediglich in seinen Augen glüht ein kleiner Funke, bringt wieder Leben in die dunkle Stille.

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