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We tried to empty ourselves

Die Minuten verfließen so zäh, dass es fast weh tut. Ich schaue auf meinen Wecker, wie sich der Zeiger quälend langsam bewegt.
Dieses Mal rege ich mich gar nicht, habe nichts gesagt als er angefangen hat mich auszuziehen. Dieses Mal liege ich nur da, versuche so zu wirken, als würde es mir Spaß machen, doch in Wirklichkeit habe ich unbeschreibliche Angst. M hat die Schnitte bemerkt, hat mich dafür angebrüllt, doch abgehalten hat es ihn nicht. Vielleicht nächstes Mal, wenn es nur mehr sind...
Er hat keine Kontrolle mehr über sich und macht sich ungezähmt über mich her, als würde er mich besitzen. Tut er das denn? Ist es sein Körper, nur weil wir in einer Beziehung sind? Gehört er denn nicht mehr mir? Ist es sein Recht das mit mir zu tun, muss ich wirklich nur laut genug Nein sagen? Wieso hört er nicht auf mich, was ist falsch an mir, dass er mich so behandelt?
Er dreht mein Gesicht grob vom Wecker weg und unterbricht somit meine endlosen Fragen. Ein bösartiger Ausdruck liegt auf seinem Gesicht. Er meint das nicht so. Er küsst mich, drück seine Lippen drängend auf meine. Ich liege einfach nur da, küsse nicht einmal zurück. Mir ist nach heulen zumute. Ich fühle mich klein und verloren und wünsche mir sterben zu können. Ich habe keine Kontrolle mehr über die Situation, sie entgleitet mir vollkommen.
M flüstert mir Dinge zu, doch ich verstehe sie nicht. Sie machen keinen Sinn. Er sagt mir wie sexy ich bin und dass ich die geilste bin, die er je hatte. Ich liege nur da, höre zu und verstehe nicht. Ich lasse das Brennen zu, welches durch meinen Körper schießt und hasse es mich zu spüren. So fühle ich jede Berührung, jede kleine Regung von M.

Als er fertig ist dreht er sich zufrieden auf die Seite und schlingt seinen Arm um meine Taille.
"Hats dir auch so gut gefallen?"
Ich nicke stumm, bin mir nicht einmal mehr sicher ob es mir nicht gefallen hat. Irgendwas daran muss mir gefallen, es kann doch nichts geben, was ich dermaßen verabscheue. Er streichelt meinen Arm und ich halte aus, bis es mir endgültig zu viel wird. Langsam, um nicht panisch zu wirken, stehe ich auf und ziehe mir meinen Pulli über. M sieht mich fragend an.
"Eine rauchen," murmel ich und schiebe mich durch die Tür, denn dies ist der einzige Ort, an dem mir M nicht folgen wird. Er hasst rauchen.
Als ich alleine auf dem kalten Balkon sitze kommen die Tränen. Sie fließen stumm und schwemmen all den Schmerz und die Hilflosigkeit aus mir heraus, bis ich mich leer fühle. In meinem Kopf wütet ein Krieg , den ich nicht gewinnen kann.
Er meint das nicht so.

3 Kommentare:

Tia hat gesagt…

Meine liebe M,
ich will dir nicht weh tun. Aber ich muss das sagen.

Was glaubst du denn, wie er es gemeint hat? Glaubst du, dass er wirklich denkt, dass es dir gefallen hat?
Es gibt Männer, die mögen es, wenn Frauen wegen ihnen leiden. Du weißt das.
Dein Freund gehört zu diesen Männern.

Anonym hat gesagt…

Hau ab!!

Anonym hat gesagt…

Also nicht du, Tia, sondern M. Unbedingt.